Diese Frage begegnet uns in den letzten Wochen häufiger. Viele Anlegerinnen und Anleger vermuten hinter neuen Börsenhochs automatisch, dass der nächste Rückschlag unmittelbar bevorsteht und ein Einstieg jetzt zu spät sei.
Doch diese Annahme hält einer sachlichen Betrachtung nicht stand.
Das Wichtigste im Überblick
- Börsenhochs sind normal – genauso wie zwischenzeitliche Korrekturen.
- Panik vor einem Crash führt oft zu schlechten Entscheidungen.
- Breite Streuung und langfristiges Investieren sind der entscheidende Erfolgsfaktor.
- Mit Sparplänen nutzen Sie Kursschwankungen systematisch für sich.
Wie sagte Bernhard M. Baruch einmal zutreffend:
„Die Bären machen die Schlagzeilen, die Bullen machen das Geld.“
Oder anders: Wer sich auf die negativen Nachrichten konzentriert, der findet jede Menge davon, wer an der Börse investiert dessen Depot wächst.
Warum neue Höchststände kein Grund zur Sorge sind
Wenn Medien von „Rekordständen“ berichten, schwingt häufig mit, dass ein Crash kurz bevorstehen müsse. Dabei gehört es zu den Charaktereigenschaften der Kapitalmärkte, regelmäßig neue Höchststände zu erreichen – und später wieder Rücksetzer zu erleben.
Beides ist normal.
Langfristige Daten zeigen eindeutig: Wer investiert bleibt, profitiert vom Wachstum der Unternehmen weltweit. Niemand – weder Gurus noch erfahrene Marktteilnehmer – können zuverlässig vorhersagen, wann der nächste Rückgang kommt. Der Versuch, den perfekten Zeitpunkt zu erwischen, führt meist dazu, dass man wichtige Anstiege verpasst.
Die Grundlage: Ein robustes Portfolio
Wer seine Vermögensanlage breit und global strukturiert, kann Schwankungen viel besser aushalten. Diese breite Streuung sorgt dafür, dass kein einzelner Markt oder Sektor übermäßig ins Gewicht fällt. Je nach persönlichem Risikoprofil sollte man Anleihen und Gold als Stabilitätspuffer ergänzen.
- Mehr Anleihen → geringere Schwankungen, aber auch geringere Renditechancen.
- Mehr Aktien → höhere Renditechancen, aber stärkere Ausschläge.
Sparpläne: Schwankungen als Vorteil nutzen
Mit regelmäßigen Einzahlungen – am besten über ETFs oder aktiven Fonds– kaufen Sie bei niedrigeren Kursen automatisch mehr Anteile. Das sorgt über die Zeit für attraktivere Durchschnittskurse. Dieser sogenannte Cost-Average-Effekt hilft besonders dann, wenn die Märkte unruhig sind.
Größere Summen: investieren oder stückeln?
Wer einen größeren Betrag anlegen möchte, kann dies entweder auf einmal tun oder über mehrere Tranchen verteilen. Beide Wege funktionieren – wichtig ist, konsequent zu bleiben. Aufgrund der aktuellen Notierungen empfehlen wir bei Neuengagements keine 100% Sofortinvestition, sondern lediglich 50 % sofort und die restlichen 50 % der Anlagesumme gestreckt ratierlich- an den Märkten zu investieren.
Die Erfahrung und die Kapitalmarktforschung zeigen jedoch:
Das größte Risiko ist nicht das Investieren – sondern das Warten.
Wer zögert, verpasst häufig gerade die besten Börsentage. Und diese wenigen Tage machen einen enormen Unterschied.
Beispiel: Wer in 30 Jahren nur die fünf besten Tage verpasst hat, liegt mehrere Hunderttausend Euro hinter Anlegern zurück, die durchgehend investiert waren.

Timing funktioniert nicht
Die Corona-Krise hat erneut gezeigt, wie schwer es ist, Ein- und Ausstiege richtig zu treffen. Selbst renommierte Experten lagen häufig daneben.
Am Ende zählt nicht, wann oder über welche Route (Einmalanlage, Sparplan, Tranchen) Sie eingestiegen sind, sondern wie lange Sie investiert waren.
Fazit
Treffen Sie Ihre Anlageentscheidungen nicht auf Basis kurzfristiger Marktbewegungen oder Schlagzeilen.
„In der kurzen Frist ist der Markt eine Waage, in der langen ein Gewicht“
Warren Buffett
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Adventszeit und freuen uns auf die kommenden Kontakte mit Ihnen.
Herzliche Grüße von Alexandra Schmitt, Carsten Klaus, Thomas Zurnieden und dem Team von Klaus & Kollegen aus Freiburg.